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Isoniazid (INH) ist zugelassen zur Behandlung und Prophylaxe aller Formen und Stadien der Tuberkulose, in der Regel in Kombination mit anderen antimykobakteriell wirksamen Antibiotika. Gemäß AWMF-Therapieleitlinien wird INH mit Rifampicin (RMP), Pyrazinamid (PZA) und Ethambutol (EMB) über zwei Monate (Initialphase) empfohlen. In der Kontinuitätsphase der Therapie sollen INH und RMP über weitere vier Monate bis zum Abschluss der sechsmonatigen
Gesamttherapiedauer gegeben werden. Isoniazid wird in der Leber durch Acetylierung und Hydrolyse zu inaktiven Metaboliten abgebaut. Unter der Therapie kann es zu einem Mangel an Vitamin B6 (Pyridoxin) kommen. Isoniazid wirkt bakterizid durch Hemmung der bakteriellen Mykolsäuresynthese. Neben der antimykobakteriellen Wirkung greift Isoniazid in den körpereigenen Pyridoxin-Stoffwechsel ein und beeinflusst dadurch u.a. die Biosynthese von GABA, Serotonin und Catecholaminen und es hemmt die Enzyme Histaminase und Monoaminoxidase A. Diese Effekte sind pharmakotherapeutisch nicht bedeutsam, können aber die Verträglichkeit beeinträchtigen (Gillman 2011). Sehr häufig (≥1/10) kommt es zu Beginn der Behandlung zu einem Anstieg der Transaminasenaktivität im Blut, was in der Regel asymptomatisch ist, und unter fortgeführter Therapie geht der Anstieg spontan meist zurück. Es kann aber auch zum Auftreten einer symptomatischen Hepatitis kommen, die in schweren Fällen tödlich verlaufen kann. Zu den häufig auftretenden UAW nach oraler Einnahme (≥1/100 - <1/10) zählen: Periphere Polyneuropathie mit Parästhesien, Sensibilitätsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, gastrointestinale Störungen (Diarrhoe, Obstipation, Aufstoßen, Völlegefühl, Erbrechen), Muskelzittern.