Sie verwenden eine veraltete Version Ihres Internetbrowsers und können nicht auf die Inhalte der Seite zugreifen.
Bitte aktualisieren Sie Ihre Browserversion.
Irinotecan, ein Derivat von Camptothecin, ist ein Prodrug vom mehr als 100fach wirksameren SN-38, einem DNA-Topoisomerase I Inhibitor, dem einzigen aktiven Metaboliten, der im Verlauf von räumlichen DNA-Veränderungen in Zusammenhang mit der DNA-Replikation diese so behindert, dass es zum Zelltod kommen kann, dem Ziel einer Krebsbehandlung. Zugelassen ist es zur Behandlung von fortgeschrittenem kolorektalem Karzinom, und wird Off-Label es auch bei kleinzelligem Lungenkrebs angewendet.
Durch Carboxylesterasen und die Butyrylcholinesterase in Leber, Darm, Niere, Blutzellen, auch in Krebszellen und Blutplasma werden 12 % laut FI des Irinotecan metabolisiert, 1-2 % in der Leber zu SN-38, wobei als Glucuronylverbindungen inaktivierte Anteile hydrolysiert und in die aktive Masse rücküberführt werden können. Der Metabolismus ist komplex. Von der Fachinfo werden nach 350 mg/m2 Irinotecan iv über 30-90 min für Irinotecan 7,7 µg/ml bzw. 56 ng/ml für SN 38 angegeben, für die AUC 34 µgxh/ml bzw. 451 ngxh /ml. Es gibt ca 30% große Unterschiede in individuellen Pharmakokinetik-Parametern. 50 % des infundierten Irinotecan werden unverändert zu 33% mit der Galle, zu 22 % im Urin ausgeschieden. Die Elimination ist mehrphasig. SN-38 hat eine mittlere t1/2 von ca 14 h. Ein Versuch der Dosierungsoptimierung war ein CYP 3A4-Midazolam-Phänotyp-basierter Ansatz mit Minimierung der Toxizität. Irinotecan hat viele Nebenwirkungen. Sehr häufig sind Neutropenie, Anämie, Magendarmbeschwerden, cholinerges Syndrom, Schwäche, die zur Dosis-Limitierung zwingen können. Bekannt sind Interaktionen mit CYP3A4-Induktoren und -Hemmern, Transportern und PXR-Aktivatoren, die alle zur Resistenzentwicklung gegen Irinotecan beitragen. Bestimmte Genotypen der Glucuronsyltransferasen (UGT1A1) bei Kaukasiern und Asiaten verlangen eine Dosisreduktion.