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Remdesivir ist ein Prodrug. Es wird hydrolysiert zum aktiven Metaboliten GS-441524 und intrazellulär phosphoryliert. Als Triphosphat hemmt es RNA-abhängige virale RNA-Polymerasen. Bei Ebola oder Lassa wurde Wirksamkeit nachgewiesen. Bei 175 Patienten im mittleren Alter von 30±17 Jahren wurde es geprüft zur Behandlung von Ebola-Virus-Infektionen (Mulangu et al. 2019, NEJM 381,24:2293-2303). Die Wirksamkeit war schwach, am besten war sie bei früher Diagnose und frühem Behandlungsbeginn. Im Mai 2020 wurde Remdesivir von der FDA im Schnellverfahren für die Behandlung von Covid-19-Infektionen zugelassen, nachdem eine Studie gezeigt hatte, dass es den Krankheitsverlauf signifikant um 4 Tage verkürzt. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA hat empfohlen Veklury (Remdesivir), eine bedingte Zulassung zu erteilen.
Das Arzneimittel darf dann zur Behandlung von COVID-19 bei Patienten ab 12 Jahren mit Lungenentzündung, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen, angewendet werden. Es darf nur in klinischen Einrichtungen angewendet werden, in denen die Patienten
engmaschig überwacht werden können.
Die empfohlene Dosierung von Remdesivir ist für Patienten ab einem Alter von 12 Jahren und mit einem Gewicht von mindestens 40 kg:
• Tag 1 – Einmalige Initialdosis von Remdesivir 200 mg als intravenöse Infusion
• Ab Tag 2 – Remdesivir 100 mg einmal täglich als intravenöse Infusion.
Die gesamte Behandlungsdauer sollte mindestens 5 Tage und nicht mehr als 10 Tage betragen.
Remdesivir ist Substrat, Induktor und Inhibitor von CYP-Enzymen und Substrat von P-gp und dem organischen Anionen-Transporter OATP1B1 . Dies wurde bislang in vitro nachgewiesen. Ob mit entsprechenden pharmakokinetischen Wechselwirkungen zu rechnen, ist unklar. Bei Kombination mit Substraten von CYP2C8, CYP2D6 und CYP3A4 sollte dies beachtet werden. In vitro wurde auch nachgewiesen, dass Remdeisvir Carboxylestaerase 2 (CES 2) hemmt (Shen et al. Fundam Clin Pharmacol. 2020 Dec 28. PMID: 33369768). Es wird vermutet, dass berichtete leberschädigende Effekte damit assoziiert sind, die auftraten bei Kombination mit Arzneistoffen, die über CES 2 abgebaut werden (Zou et al. Carboxylesterase Inhibitors: An Update. Curr Med Chem. 2018;25(14):1627-1649. PMID: 29210644.).
Zu den am häufigsten nach intravenöser Infusion berichteten Nebenwirkungen gehören erhöhte Aminotransferase- und Bilirubinspiegel und andere Erhöhungen der Leberenzyme, Durchfall, Hautausschlag, Nierenfunktionsstörung und Hypotonie. In den klinischen Studien zu Remdesivir wurde ein Anstieg der Transaminasen bei gesunden Probanden und bei Patienten mit COVID-19 beobachtet. Bei allen Patienten sollten vor Beginn der Therapie und während der Anwendung von Remdesivir die Leberwerte überwacht werden. Remdesivir soll bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen das potentielle Risiko überwiegt.
Aktivität | Prodrug |